Projekte

Biogasanlage der Marchfelder Bioenergie GmbH in Markgrafneusiedl

Biogasanlagenbau

Aufgabenstellung

In den Jahren 2000 bis 2006 gab es im deutschsprachigen Raum und in Europa großes Interesse an der Neuerrichtung von Biogasanlagen. Grundlage dafür waren Gesetze zur Förderung von erneuerbarer Energie, in Österreich u.a. und zuletzt das Ökostromgesetz, in Deutschland das Erneuerbare Energien-Gesetz. Martin Wellacher hat im Zuge der Tätigkeit für die Komptech GmbH, damals Heissenberger und Pretzler GmbH, bei der Entwicklung von zwei Aufbereitungstechnologien für biogene Abfälle und bei der Errichtung von zwei Biogasanlagen mitgearbeitet. In Este, Italien, wurde für die S.E.S.A. s.p.a. eine Biogasanlage für getrennt gesammelte biogene Abfälle und in Markgrafneusiedl, nördlich von Wien, wurde für die Marchfelder Bioenergie GmbH eine Biogasanlage für 15.000 Jahrestonnen verschiedene biogene Abfälle errichtet. Die Anlage in Markgrafneusiedl ist nach wie vor in Betrieb. Die damals entwickelte Aufbereitungstechnologie für verschiedene störstoffhaltige biogene Abfälle wurde von der Komptech GmbH mehrfach weltweit verkauft, zuletzt in Deutschland, und wird heute noch angeboten.

Link zu einer Publikation von 2002: https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0960852401001080

Technologie

Das erste Verfahren war das BSFC-Verfahren (biowaste separation fermentation composting). Es ist für gemischte Küchen- und Gartenabfälle konzipiert, wie sie im deutschsprachigen Raum üblicherweise bei der getrennten Sammlung aus Haushalten anfallen. Das Kernaggregat ist der Mashseparator, eine Pressschnecke, die strukturreiche Teile (Äste, lange Fasern, Teile >2 mm) von Kleinteilen durch Siebspalten 2×20 mm trennt. So entsteht aus einem schwierig ohne Zusatzstruktur zu kompostierendem Ausgangsmaterial einerseits ein gut kompostierbarer Pressfeststoff und andererseits eine gut vergärbare Pressflüssigkeit. Die Vergärungstechnologie ist eine Flüssigvergärung mit Trockensubstanzgehalten von bis zu 5 % im Reaktor.

Das zweite entwickelte Verfahren ist für die Aufbereitung verschiedener störstoffhaltiger biogener Materialien geeignet, wie z.B. Speisereste, überlagerte Lebensmittel oder getrennt gesammelte biogene Haushaltsabfälle mit Küchen- und Gartenanteilen. Die Materialien werden nach einer schonenden Zerkleinerung in einem Löser mit im Kreislauf geführten Gärrest verflüssigt, von den Fest- und Störstoffen getrennt und als pumpfähige Gärsuppe in einer Flüssigvergärung zu Biogas verarbeitet.

 

Auftraggeber: zahlreiche Kunden im In- und Ausland

 

Projektlaufzeit: die Jahre 2000 bis 2006