Projekte

Beispiel für Abfall sortiert in verschiedene Fraktionen

Litteringkosten Graz

Aufgabenstellung

Litteringkosten Graz – Erarbeitung einer Methode zur Erfassung von Aufwänden der Einwegkunststoffe im Sinne der erweiterten Herstellerverantwortung der Einwegkunststoffrichtlinie

Das Ziel dieser Masterarbeit einer Studentin war eine Methode zu entwickeln, die die Aufwendungen zur Sammlung und Beseitigung von Einwegkunststoffen, die der erweiterten Herstellerverantwortung (EPR) der Einwegkunststoffrichtlinie unterliegen, rechnerisch erfasst. Die Aufgabenstellungen der Arbeit waren:

  • Welches sind aussagekräftige und hochrechenbare Indizes zur Einwegkunststoff Quantifizierung?
  • Welches sind charakteristische und relevante Erfassungssysteme für Einwegkunststoffe der erweiterten Herstellerverantwortung?
  • Welche Einwegkunststoffe fallen in ausgewählten Erfassungssystemen an? Welche Einwegkunststoffmengen fallen in ausgewählten Erfassungssystemen an?
  • Wie hoch sind die Aufwendungen zur Sammlung und Beseitigung in ausgewählten Erfassungssystemen?
  • Wie funktioniert eine effiziente und kostengünstige Methode zur Quantifizierung der Aufwände von Einwegkunststoffen, die der erweiterten Herstellerverantwortung unterliegen? 

Zur Erfüllung des Zieles und der Beantwortung der Fragestellungen wurde die Stadt Graz näher betrachtet.

Masterarbeit von 2023: Litteringkosten Graz, Februar 2023

Methode

Um die Fragestellungen bezüglich der anfallenden Mengen und Fraktionen an ausgewählten Standorten beantworten zu können, war eine Durchführung von Abfallanalysen erforderlich. Es wurden vier Erfassungssysteme betrachtet: Papierkorb, Streumüll Grünraum, Streumüll Straßenraum und Kehrmaschine. Die EPR-Anteile wurden sowohl gewichtsmäßig, stückmäßig und volumenmäßig berechnet. Für die Berechnung der Jahresmengen der einzelnen EPR-Fraktionen, die pro Erfassungssystem anfallen, wurden einerseits die zur Verfügung gestellten Jahresmengen verwendet und andererseits mussten manche Jahresmengen hochgerechnet werden. Um die Kosten, die durch Sammlung und Entsorgung der EPR-Abfälle anfallen, berechnen zu können, wurden Experten- und Internetrecherchen durchgeführt.

Ergebnisse

Der Großteil der in dieser Arbeit verwendeten Zahlen wurden mit einer Standardabweichung angegeben. Bei Abfall handelt es sich um ein sehr inhomogenes Material, weshalb die konkrete Zusammensetzung von Probenmenge zu Probenmenge unterschiedlich ist, daher wurde versucht, bei der Berechnung der EPR-Anteile diesen Umstand mittels Standardabweichung zu berücksichtigen. Ein wichtiges Ergebnis dieser Arbeit war, dass die Sammelkosten mit 93 % überwiegen. Die Entsorgungskosten betrugen lediglich 7 % der Gesamtkosten. Daher würden sich die Kosten pro Erfassungssystem nicht wesentlich ändern, wenn die tatsächlich anfallenden Mengen höher wären, da die Entsorgungskosten noch immer wesentlich geringer wären als die Sammelkosten. Die anfallenden EPR-Kosten betragen 3,37 €/(EW*a) mit einer möglichen Abweichung von 1,37 €/(EW*a). Die Berechnungsmethodik, die sich im Zuge der Untersuchung ergeben hat, war, dass entweder die gesamten EPR-Kosten pro Einwohner und Jahr oder die Kosten pro EPR-Fraktion pro Einwohner und Stadt für eine Großstadt verrechnet werden können.

 

Auftraggeber: Eigenfinanziertes Projekt

Projektlaufzeit: September 2022 bis März 2023